Cappuccini oder Cappuccinos


Wie auch immer die Pluralform von Cappuccino sein mag,

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ich trinke ihn von den Kaffeevarianten am liebsten und bin stets – wenn sich die Gelegenheit ergibt – auf der Suche nach dem ultimativen Cappuccino.

Und wo bekommt man den besten Cappuccino?

Natürlich in der Gastronomie, die von Italienern betrieben wird, also in der Eisdiele oder im ital. Restaurant aber manchmal auch in einer Kaffeebar.

Und wie ist die Konsistenz und die Zubereitung der Cappuccini?

Ein guter Cappuccino wird aus hochwertigem Espressokaffee hergestellt, der mit Hochdruck (bis zu 15 bar) durch ein Sieb gepresst wird. Nach italienischer Art entsteht Cappuccino mit einem Espresso von ungefähr 25–30 ml in einer etwa 120–180 ml fassenden Tasse, der zügig mit halbflüssigem cremigem Milchschaum aufgegossen wird, bis die Tasse voll ist. Beim Eingießen des Milchschaums setzt sich die braune Crema des Espressos oberhalb des Schaums ab und gibt dem Cappuccino sein charakteristisches Aussehen.

Offensichtlich lebe ich hier im Nordhessischem Raum nicht unbedingt in einer Cappuccino-Hochburg, denn die Servier-Qualität gibt oftmals einen Anlass zur Beanstandung. Mal ist er lauwarm und mal zu schwach. Mal schmeckt er nur nach Milch (zuviel Milch und wenig Kaffee) und mal ist er absolut geschmacksneutral.

Oftmals werde ich mit der Frage konfrontiert „mit Sahne oder Milch“, obwohl ich einen Cappuccino-Italiano bestellt hatte, also mit aufgeschäumter Milch und das auch noch in einer italienischen Eisdiele. Später stellte sich allerdings heraus, dass der Ober ein Türke war, obwohl er wie ein Italiener aussah. Also habe ich ihm die Frage verziehen.

Interessant sind auch die Antworten des Bedienpersonals, wenn es mit einer Beanstandung konfrontiert wird. Hier die häufigsten:

„Da hat sich aber noch keiner beschwert“ oder „Da haben wir keinen Einfluss drauf. Das macht die Maschine von selbst“.

Irgendwie dämliche und plumpe Antworten, oder? Irgendwann ist eine Reklamation doch immer die erste und nur beim Terminator beherrschen die Maschinen die Menschen (Haste La Vista Baby).

Schlimm finde ich aber auch, dass die meisten der sogenannten Kaffeebars – die überall aus dem Boden gestampft werden – nicht in der Lage sind, einen einwandfreien Cappuccino herzustellen, obwohl sie dafür eigentlich prädestiniert sein sollten und immerhin einen überdurchschnittlichen Preis verlangen. Wirklich eine Schande, welche lauwarme Brühe einem da manchmal serviert wird und wenn ich dann auch noch so eine dämliche Antwort bekomme (wie zuvor erwähnt), habe ich sooon Hals.

Wie erwähnt, diese Erfahrungen habe ich hier in Nordhessen gemacht und Nordhessen scheint – bis auf wenige Ausnahmen – ein Cappuccino- und Kaffee-Entwicklungsland zu sein im Gegensatz zu Mittelhessen. Hier bin ich offensichtlich im Land des Kaffees „gelandet“. Getestet habe ich kürzlich Cappuccino und auch Kaffee in den Städten Bad Nauheim, Bad Homburg, Büdingen und Friedberg und siehe da, er hat ausnahmslos geschmeckt und alle meine Erwartungen wurden erfüllt. Na bitte, es geht doch!

Und wo gibt es den leckersten Cappuccino von Hessen mit dem besten Preisleistungsverhältnis überhaupt? Na in der Italienischen Caffé-Bar De Nino in Friedberg Wetteraukreis.

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In dieser kleinen Kaffeebar kann man den Cappuccino in einer gemütlichen und angenehmen Athmosphäre genießen und mit interessanten Gästen ins Gespräch kommen.

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Gekrönt wird der ultimative Cappuccino-Genuss noch durch die charmante Chefin Sara, die sozusagen noch die Crema auf dem Cappuccino darstellt und man neigt eher dazu, Sara beim temperamentvollen Bedienen der Gäste zuzusehen, als sich auf den Cappuccino zu konzentrieren. Und wenn folgedessen der Cappuccino lauwarm wird, obwohl er heiß, cremig und wunderbar duftend serviert wurde, dann ist das auf eigenes Verschulden zurückzuführen und natürlich kein Reklamationsgrund (grins).

Foto-59-(363)-CappuccinoWie erwähnt, hier wird nach meinen Recherchen das absolut beste Preis-Leistungs-Verhältnis geboten:

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Da sollte sich die Konkurrenz mal eine Scheibe abschneiden, äh eine Crema ablöffeln. Und wer nun glaubt, meine Sinnesorgane wurden durch die attraktive Sara in irgendeiner Weise beeinflusst und Sara hätte mir gar eine Rundfahrt auf ihrer Vespa ….Foto-59-(348)-CappuccinoFoto-59-(362)b-Cappuccino

…. angeboten, damit ich über sie und ihrer Kaffeebar diesen positiven Beitrag poste, der ist absolut auf dem Holzwege (wirklich!). Aber vielleicht ist an dem Sprichwort „Das Auge schlürft den Cappuccino mit“ (oder ähnlich) doch ein Funken Wahrheit dran (grins).

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(Skulptur vor „Haus des Gastes“ Bad Nauheim)

8 Gedanken zu “Cappuccini oder Cappuccinos

  1. hubwen12

    Ja Alexander, vom Kaffee machen verstehen die Italiener etwas. Ein interessanter Beitrag – und auch integriert darin eine nette Chefin. Habe ein wenig gestöbert wegen der Mehrzahl von Cappuccino. Eigentlich wusste ich es ja, da man in Südtirol meist zwei Sprachen kann, deutsch und italienisch (eine ganz kleine Minderheit auch noch ladinisch, eine rätoromanische Sprache).

    Hier ein Auszug aus Spiegel – Zwiebelfisch

    Von fast noch größerer Bedeutung als die möglichst authentische Aussprache ist für den Hobby-Italiener die korrekte Bildung der Mehrzahl. Grundsätzlich gilt: Italienische Wörter auf -o erhalten im Plural die Endung -i. Aus einem Cappuccino werden also zwei Cappuccini, aus einem Espresso zwei Espressi. Es ist im Deutschen aber ebenso erlaubt, „Cappuccinos“ und „Espressos“ zu sagen. Was spräche dagegen – die italienische Grammatik etwa? Seit wann gilt die in Deutschland?

    Dass der Wunsch nach korrekter Pluralbildung bisweilen ins Lächerliche kippen kann, beweist das Beispiel der Pizza: Die bunt belegten Teigfladen werden im Italienischen in der Mehrzahl „pizze“ genannt, was in den Ohren der meisten Deutschen jedoch ungewohnt klingt. Daher sollte man Abstand nehmen von der Idee, Verkäuferinnen in einem Supermarkt mit dem Wort „Tiefkühlpizze“ zu konfrontieren. Hier hat die deutsche Sprache die Mehrzahl nach ihren eigenen Regeln gebildet: Man kann Pizzas sagen oder Pizzen, beides ist richtig.

    http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-italienisch-fuer-anfaenger-a-288806.html

    Gruß Hubert

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    1. Danke Hubert, sehr interessant.

      Mir fiel auf, dass die hübsche Chefin ab 2 Cap. von Cappuccini gesprochen hat und schwubsdiwupp hatte ich meinen Titel….(hatte aber auch schon recherchiert).

      Meine Themen kommen meistens spontan mit einem „Ping“ (wie das Anknipsen einer Grühbirne), oder eben – wie hier – aus parallelen Ereignissen des täglichen Lebens. Somit habe ich immer irgendwelche Ideen und ob sie gefallen oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Grüße vom Alexander

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  2. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Über Cappuccino berichten und an Sara denken . 😉

    Meine Freundin ist auch ein großer Freund von Cappuccino, ich persönlich bevorzuge, wie die meinsten Mecklenburger einen frischen türkisch aufgebrühten Kaffee. Ich habe letztens einen italienischen Kaffeespezialisten im Radio gehört, der in Wismar ein Kaffeehaus oder Restaurant besitzt. Er hat erklärt, dass auch er den in Mecklenburg typischen türkischen Kaffee am liebsten trinkt. Hauchfein gemahlener Kaffee wird mit heißem Wasser im Kaffeebecher aufgebrüht (langsam eingießen). Warum er türkisch heißt, weiß ich nicht, vermute es hängt mit der Herkunft zusammen.
    Die Geschmäcker sind eben alle verschieden und jeder soll den Kaffee so trinken, wie er ihn mag. Dein Bericht hat mir gut gefallen und ich habe wieder herzlich geschmunzelt und das hat mir gut getan. Weiter so!!
    Gruß Piri

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