Meine neue Tasse, bemalt mit „Der Kuss“ von Gustav Klimt. Da schmeckt der Cappuccino gleich besser, denn das Auge trinkt bekanntlich mit. 😉
Schlagwort: Genuss
abendstimmung
Abendglühn zittert auf träumender See.
Eine Möwe zieht ihre einsamen Kreise.
Auf dem Wasser treibend ein Boot.
Und leise, leise
Bringt mir der Wind eine müde Weise.
Aus den Versen „Abend am Strand“ von Joachim Ringelnatz (1883~1934) deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler.
Ich könnte dazu noch ein romantisches Lied singen.
NEIN, lass mir doch lieber einen Cappuccino bringen,
Denn singen tat ich früher ganz gern,
Aber das ist schon sehr sehr fern.
Cappuccini oder Cappuccinos
Wie auch immer die Pluralform von Cappuccino sein mag,
ich trinke ihn von den Kaffeevarianten am liebsten und bin stets – wenn sich die Gelegenheit ergibt – auf der Suche nach dem ultimativen Cappuccino.
Und wo bekommt man den besten Cappuccino?
Natürlich in der Gastronomie, die von Italienern betrieben wird, also in der Eisdiele oder im ital. Restaurant aber manchmal auch in einer Kaffeebar.
Und wie ist die Konsistenz und die Zubereitung der Cappuccini?
Ein guter Cappuccino wird aus hochwertigem Espressokaffee hergestellt, der mit Hochdruck (bis zu 15 bar) durch ein Sieb gepresst wird. Nach italienischer Art entsteht Cappuccino mit einem Espresso von ungefähr 25–30 ml in einer etwa 120–180 ml fassenden Tasse, der zügig mit halbflüssigem cremigem Milchschaum aufgegossen wird, bis die Tasse voll ist. Beim Eingießen des Milchschaums setzt sich die braune Crema des Espressos oberhalb des Schaums ab und gibt dem Cappuccino sein charakteristisches Aussehen.
Offensichtlich lebe ich hier im Nordhessischem Raum nicht unbedingt in einer Cappuccino-Hochburg, denn die Servier-Qualität gibt oftmals einen Anlass zur Beanstandung. Mal ist er lauwarm und mal zu schwach. Mal schmeckt er nur nach Milch (zuviel Milch und wenig Kaffee) und mal ist er absolut geschmacksneutral.
Oftmals werde ich mit der Frage konfrontiert „mit Sahne oder Milch“, obwohl ich einen Cappuccino-Italiano bestellt hatte, also mit aufgeschäumter Milch und das auch noch in einer italienischen Eisdiele. Später stellte sich allerdings heraus, dass der Ober ein Türke war, obwohl er wie ein Italiener aussah. Also habe ich ihm die Frage verziehen.
Interessant sind auch die Antworten des Bedienpersonals, wenn es mit einer Beanstandung konfrontiert wird. Hier die häufigsten:
„Da hat sich aber noch keiner beschwert“ oder „Da haben wir keinen Einfluss drauf. Das macht die Maschine von selbst“.
Irgendwie dämliche und plumpe Antworten, oder? Irgendwann ist eine Reklamation doch immer die erste und nur beim Terminator beherrschen die Maschinen die Menschen (Haste La Vista Baby).
Schlimm finde ich aber auch, dass die meisten der sogenannten Kaffeebars – die überall aus dem Boden gestampft werden – nicht in der Lage sind, einen einwandfreien Cappuccino herzustellen, obwohl sie dafür eigentlich prädestiniert sein sollten und immerhin einen überdurchschnittlichen Preis verlangen. Wirklich eine Schande, welche lauwarme Brühe einem da manchmal serviert wird und wenn ich dann auch noch so eine dämliche Antwort bekomme (wie zuvor erwähnt), habe ich sooon Hals.
Wie erwähnt, diese Erfahrungen habe ich hier in Nordhessen gemacht und Nordhessen scheint – bis auf wenige Ausnahmen – ein Cappuccino- und Kaffee-Entwicklungsland zu sein im Gegensatz zu Mittelhessen. Hier bin ich offensichtlich im Land des Kaffees „gelandet“. Getestet habe ich kürzlich Cappuccino und auch Kaffee in den Städten Bad Nauheim, Bad Homburg, Büdingen und Friedberg und siehe da, er hat ausnahmslos geschmeckt und alle meine Erwartungen wurden erfüllt. Na bitte, es geht doch!
Und wo gibt es den leckersten Cappuccino von Hessen mit dem besten Preisleistungsverhältnis überhaupt? Na in der Italienischen Caffé-Bar De Nino in Friedberg Wetteraukreis.
In dieser kleinen Kaffeebar kann man den Cappuccino in einer gemütlichen und angenehmen Athmosphäre genießen und mit interessanten Gästen ins Gespräch kommen.
Gekrönt wird der ultimative Cappuccino-Genuss noch durch die charmante Chefin Sara, die sozusagen noch die Crema auf dem Cappuccino darstellt und man neigt eher dazu, Sara beim temperamentvollen Bedienen der Gäste zuzusehen, als sich auf den Cappuccino zu konzentrieren. Und wenn folgedessen der Cappuccino lauwarm wird, obwohl er heiß, cremig und wunderbar duftend serviert wurde, dann ist das auf eigenes Verschulden zurückzuführen und natürlich kein Reklamationsgrund (grins).
Wie erwähnt, hier wird nach meinen Recherchen das absolut beste Preis-Leistungs-Verhältnis geboten:
Da sollte sich die Konkurrenz mal eine Scheibe abschneiden, äh eine Crema ablöffeln. Und wer nun glaubt, meine Sinnesorgane wurden durch die attraktive Sara in irgendeiner Weise beeinflusst und Sara hätte mir gar eine Rundfahrt auf ihrer Vespa ….
…. angeboten, damit ich über sie und ihrer Kaffeebar diesen positiven Beitrag poste, der ist absolut auf dem Holzwege (wirklich!). Aber vielleicht ist an dem Sprichwort „Das Auge schlürft den Cappuccino mit“ (oder ähnlich) doch ein Funken Wahrheit dran (grins).
(Skulptur vor „Haus des Gastes“ Bad Nauheim)