Schlagwort: Pinguine
Das kann ich auch
Kürzlich hat meine Frau mir eine Fotokarte gezeigt, auf der die Kasseler Wasserspeier zu sehen waren und ein Pinguin, der sich erfrischte. Natürlich war das eine Fotomontage, denn wenn auf dem Königsplatz ein Pinguin herumtappelt, würden Hunde und Ordnunghüter verrückt spielen. Dennoch fand ich diese Collage witzig und habe mir das Motiv mit eigenen Fotos aus meinem Archiv zusammen gebastelt. Den Pinguin habe ich mir vom Tierpark Sababurg „geliehen“. Man könnte meinen, bei dieser „Winterhitze“ müssen sich sogar Pinguine abkühlen. 😉
http://regiowiki.hna.de/index.php?title=Wasserspeier_auf_dem_K%C3%B6nigsplatz&oldid=139982
sonntags ist BADETAG
Vor vielen vielen Jahren, ich war extrem jung und befand mich noch in der Ausbildung, wohnte ich in einem schönen Fachwerkhaus in Niederkaufungen bei Kassel. Insgesamt 3 Familien teilten sich die Räumlichkeiten. Das Haus war auch damals schon sehr alt (vermutlich 18. Jahrhundert) und bot, bis auf fließendes Wasser, wenig Komfort. In jeder der winzigen Küchen befand sich ein kleines Wasserbecken, das morgens überwiegend für die Körperpflege und tagsüber fürs Kochen genutzt wurde. Keine der Wohnbereiche verfügte über ein Badezimmer. Das „Badezimmer für alle“ befand sich Parterre und konnte nur über den Flur betreten werden. Dort stand eine „Wanne für alle“ und ein riesiger Wasserkessel, der mit Holz oder Briketts erhitzt werden konnte. Und da haben wir schon das Problem, denn diesen gewaltige Kessel aufzuheizen war für nur einen Badegast zu unwirtschaftlich, denn der er verschlang sein Heizgut wie ein gefräßiger Pottwal seine Beute. Also wurde für die 3 Parteien im Haus beschlossen: „Nur sonntags ist Badetag, aber für alle“.
Wer jetzt denkt, der Badegast könne sich die Wanne voll füllen und eine gemütliche Badezeit samt Rückenschrubben verbringen, der ist auf dem Holzweg. Der große Kessel gab es von der Füllmenge schon her, aber dann dauerte es eine Ewigkeit nebst öfterem Holznachlegens bis wieder heißes Wasser zur Verfügung stand. Das komplette Verbrauchen des heißen Wassers hätte ebenso zur Folge gehabt, dass der gesamte Zeitplan der immerhin 10 Personen, die am Sonntag baden wollten, durcheinander gebracht worden wäre. Damit der Badeprozess also zügig vonstatten gehen konnte, wurde folgendes festgelegt: 1. Wanne nur ca. 10 cm mit warmen Wasser füllen 2. sich beeilen und 3. auf zeitaufwändiges Rückenschrubben verzichten. Insbesondere die 10 cm waren viel zu wenig und hatten zur Folge, dass der Wasserspiegel – wenn man sich vollständig in die Wanne legten wollte – in der Mitte des Körpers aufhörte. Man musste also permanent plantschen oder sich wie ein Aal rollen, damit der obere Teil des Körpers auch in den Genuss von warmen Wasser kam und nicht abkühlte. Das Badevergnügen war zwangsläufig eher kompliziert und mangelhaft, aber Reinlichkeit musste schließlich sein.
Ihr könnt euch jetzt sicherlich vorstellen, dass ein Neuling, wie ich, davon anfänglich nichts wusste. Also ließ ich an meinem ersten Badetag, das komplette heiße Wasser ablaufen, ließ viel kaltes nachfließen bis es eine angenehme Temperatur erreicht hatte und ging den ganzen Vorgang sehr gemütlich und zeitraubend an. Es dauerte nicht lange, da klopfte es an der Tür mit einem lauten und deutlichen Hinweis, dass ich mich zu beeilen habe, denn es wollen auch noch andere baden. Also gut, dachte ich mir, rubbelte mich ab und verließ das Bad eiligst und hinterließ einen Kessel mit eiskalten Wasser und verloschenem Feuer.
Ihr könnte euch sicherlich vorstellen, was danach los war. Spießroutenlaufen ist dagegen ein sanftes Streicheln mit einer Daunenfeder. Beim nächsten Badevorgang schloss ich mich zwangsläufig den Baderitualen an und da war für mich und die Mitglieder der 3 Familien die Welt wieder in Ordnung.
(Den vergnüglichen Pinguin hat meine Kamera kürzlich im Tierpark Sababurg beim Baden erwischt. Real war natürlich Samstag Badetag, aber ich fand, dass der Beitrag „Sonntag war…“ am Sonntag besser passte).
pinguins TRÄUME
Wenn ich doch nur ein Haus hätt´,
Das wäre wirklich mal nett.
Ich könnte dort hinein huscheln
Und mit meiner Liebsten kuscheln.
Auch 1, 2 oder 3 Eier wären fein,
Die passen dort locker rein.
Und wenn die Kleinen dann schlüpfen,
Können sie auf der Veranda hüpfen.
Würde auch mal Gäste einladen,
Zum Fisch essen oder was lustiges sagen.
Wir könnten mal einen drauf machen
Und endlich mal wieder lachen.
Vielleicht serviere ich sogar Heringssalat,
Der kommt immer an und ist eine gute Tat.
Aber das sind alles nur Gedanken,
Die bei mir hin und her schwanken.
Wenn ich nur eine Haus hätte
In dieser schönen feuchten Stätte….
ZUHÖREN können
Wenn du sprichst, wiederholst du nur, was du eh schon weißt. Wenn du aber zuhörst, kannst du unter Umständen etwas Neues lernen.
Tenzin Gyatso (*1935)
bekannt unter Dalai Lama, tibetanischer Mönch
Aber leider fällt das ZUHÖREN heutzutage schwer. Die meisten Menschen sind doch nur mit sich selbst beschäftigt und reden aneinander vorbei. Auch in der Familie findet oftmals keine Kommunikation mehr statt, weil jeder nur an sich selbst denkt und seinen eigenen Interessen nachgeht. Eigentlich ist der Mensch doch ein sozial orientiertes Lebewesen und hoffentlich besinnt er sich eines Tages wieder, danach zu leben. Leider wurde aber dem Menschen keine Vernunft in die Wiege gelegt. Er muss sie erst erlernen.