STILL ruht der see


Ein Flüstern nur, du hörst es kaum.
Der Abend naht, nun senkt sich nieder
Auf die Natur ein süßer Traum.
Still ruht der See! Durch das Gezweige
Der heil’ge Odem Gottes weht.
Die Blümlein an dem Seegestade,
Sie sprechen fromm ihr Nachtgebet.
Still ruht der See! Vom Himmelsdome
Die Sterne friedsam niedersehn.
O Menschenherz, gib dich zufrieden,
Auch du, auch du wirst schlafen geh´n!

Heinrich Pfeil (1835~1899)
deutscher Komponist, Redakteur und Musikschriftsteller

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