Es ist noch nicht lange her, da war ich mental total am Boden zerstört und meine Hirnwindungen glichen einem Schutthaufen (siehe post „Supergau“). Doch dann, eines Tages und völlig unerwartet, meldete sich die Blogfreundin „The Cat in yellow“ und bot mir an, die Daten auf meiner externen Festplatte wieder herzustellen.
Die Hoffnung spross wie die gelben Triebe dieser Kätzchen und schon zeigten sich erwartungsvolle Farben am Himmel. Ich habe das Angebot natürlich gerne angenommen, aber mir war schon bewusst, dass sich „The Cat“ mit ihrem Angebot eine enorme Arbeit eingeheimst hatte. Aber ohne meine Fotos, die die Cybergangster gekillt hatten, würde ich den mentalen Schutthaufen nur Bröckchenweise abtragen können.
Dann ließ ich „The Cat“ walten, wobei mich allerdings stets mein Gewissen plagte, weil die Arbeit zur Wiederherstellung inklusive der Foto-Nrn. doch sehr intensiv, zeitaufwändig und nicht so einfach war, was man eigentlich keinem zumuten möchte.
Aber heute ist der Tag der Luftsprünge und ein Regenbogen der Hoffnung zeigte sich am Horizont. Die Festplatten sind eingetroffen und jetzt kann ich sukzessive wieder mit den Dateien arbeiten.
Ein wundervoller Tag und geistig springe ich noch viel höher als dieser Steinbock. Diesen Steinbock habe ich übrigens vor fast 40 Jahren mit meiner alten Minolta XD7 auf einen DIA-Film fotografiert. Diese Kamera war damals selbst Nikon voraus, weil sie auch eine Programmautomatik hatte. Heute existiert die Marke leider nicht mehr.
Schlagwort: Tierpark Sababurg
let´s dance
Darf ich bitten?
Wie wär´s mit einem langsamen Walzer?
Wir können natürlich auch was anderes üben, wie z. B. hula hoop. Ich könnte auch mit meinem starken Geweih deinen Garten vom Unkraut befreien, gegen Bezahlung versteht sich.
sonntags ist BADETAG
Vor vielen vielen Jahren, ich war extrem jung und befand mich noch in der Ausbildung, wohnte ich in einem schönen Fachwerkhaus in Niederkaufungen bei Kassel. Insgesamt 3 Familien teilten sich die Räumlichkeiten. Das Haus war auch damals schon sehr alt (vermutlich 18. Jahrhundert) und bot, bis auf fließendes Wasser, wenig Komfort. In jeder der winzigen Küchen befand sich ein kleines Wasserbecken, das morgens überwiegend für die Körperpflege und tagsüber fürs Kochen genutzt wurde. Keine der Wohnbereiche verfügte über ein Badezimmer. Das „Badezimmer für alle“ befand sich Parterre und konnte nur über den Flur betreten werden. Dort stand eine „Wanne für alle“ und ein riesiger Wasserkessel, der mit Holz oder Briketts erhitzt werden konnte. Und da haben wir schon das Problem, denn diesen gewaltige Kessel aufzuheizen war für nur einen Badegast zu unwirtschaftlich, denn der er verschlang sein Heizgut wie ein gefräßiger Pottwal seine Beute. Also wurde für die 3 Parteien im Haus beschlossen: „Nur sonntags ist Badetag, aber für alle“.
Wer jetzt denkt, der Badegast könne sich die Wanne voll füllen und eine gemütliche Badezeit samt Rückenschrubben verbringen, der ist auf dem Holzweg. Der große Kessel gab es von der Füllmenge schon her, aber dann dauerte es eine Ewigkeit nebst öfterem Holznachlegens bis wieder heißes Wasser zur Verfügung stand. Das komplette Verbrauchen des heißen Wassers hätte ebenso zur Folge gehabt, dass der gesamte Zeitplan der immerhin 10 Personen, die am Sonntag baden wollten, durcheinander gebracht worden wäre. Damit der Badeprozess also zügig vonstatten gehen konnte, wurde folgendes festgelegt: 1. Wanne nur ca. 10 cm mit warmen Wasser füllen 2. sich beeilen und 3. auf zeitaufwändiges Rückenschrubben verzichten. Insbesondere die 10 cm waren viel zu wenig und hatten zur Folge, dass der Wasserspiegel – wenn man sich vollständig in die Wanne legten wollte – in der Mitte des Körpers aufhörte. Man musste also permanent plantschen oder sich wie ein Aal rollen, damit der obere Teil des Körpers auch in den Genuss von warmen Wasser kam und nicht abkühlte. Das Badevergnügen war zwangsläufig eher kompliziert und mangelhaft, aber Reinlichkeit musste schließlich sein.
Ihr könnt euch jetzt sicherlich vorstellen, dass ein Neuling, wie ich, davon anfänglich nichts wusste. Also ließ ich an meinem ersten Badetag, das komplette heiße Wasser ablaufen, ließ viel kaltes nachfließen bis es eine angenehme Temperatur erreicht hatte und ging den ganzen Vorgang sehr gemütlich und zeitraubend an. Es dauerte nicht lange, da klopfte es an der Tür mit einem lauten und deutlichen Hinweis, dass ich mich zu beeilen habe, denn es wollen auch noch andere baden. Also gut, dachte ich mir, rubbelte mich ab und verließ das Bad eiligst und hinterließ einen Kessel mit eiskalten Wasser und verloschenem Feuer.
Ihr könnte euch sicherlich vorstellen, was danach los war. Spießroutenlaufen ist dagegen ein sanftes Streicheln mit einer Daunenfeder. Beim nächsten Badevorgang schloss ich mich zwangsläufig den Baderitualen an und da war für mich und die Mitglieder der 3 Familien die Welt wieder in Ordnung.
(Den vergnüglichen Pinguin hat meine Kamera kürzlich im Tierpark Sababurg beim Baden erwischt. Real war natürlich Samstag Badetag, aber ich fand, dass der Beitrag „Sonntag war…“ am Sonntag besser passte).
HERKULES auf abwegen
Herkules ist sicherlich den meisten bekannt. Herakles oder Herkules bedeutet sinngemäß „der sich an Hera Ruhm erwarb“. Er war für seine Stärke bekannt, ihm kamen göttliche Ehren zu und wurde in den Olymp aufgenommen. Um Herakles ranken sich viele Sagen. Demnach war er der Sohn des Zeus und der Alkmene.
Und was treibt Herkules heute? Ich hatte die Gelegenheit, ihn heimlich fotografieren zu können und habe ihn dabei ertappt wie er gerade seine Wut an einem Baum auslässt.
Wie man sieht, klafft er eine uralte Eiche auseinander. Einfach nur aus Übermut oder was hat er für eine Motivation?. Was ist nur aus Herkules geworden? Früher hat er den Menschen in Notlagen geholfen, mal dank seiner enormen Kraft einen Ochsenkarren aus dem Schlammloch gehoben und mal mit den bloßen Händen einen wilden Löwen getötet.
Heutzutage hat er in dieser Hinsicht anscheinend nichts mehr zu tun, denn den meisten Menschen geht es gut und wilde Löwen gibt es in Europa nicht mehr. Ebenso keine Ochsenkarren und die heutigen SUV´s haben durchweg Allradantrieb und kommen mit eigener Kraft locker aus jedem Schlammloch.
Dennoch verstehe ich nicht, dass Herkules nur noch Schabernack im Kopf hat. Er lebt doch schließlich in einer herrlichen Gegend, im Reinhards Wald und seine Residenz, die Saba Burg wird manchen Hausbesitzer vor Neid erblassen lassen. Selbst seine Lebensgefährtin, das Rotkäppchen, das mittlerweile erwachsen geworden ist und sich extra für ihn rausgeputzt hat, hat von seinen Eskapaden genug und geht lieber alleine spazieren. Dabei nützt es ihm auch nichts, wenn er versucht, sie mit Kaffee und Kuchen einzuwickeln.
Ich glaube, Herkules fehlt einfach nur ein Hobby, das seinen Geist beschäftigt und den Tag ausfüllt. Falls ich ihn noch einmal treffe, werde ich ihm vorschlagen, Hinkelsteine zu produzieren und Hinkelstein-Weitwurf-Wettkämpfe zu veranstalten. Da könnte er immerhin seine Kraft sinnvoll einsetzen. Sicherlich ergeben sich dann erneute interessante Situationen für Fotografen, wenn Obelix wutentbrannt antrabt, die beiden sich kloppen und sich gegenseitig die Hinkelsteine über den Schädel hauen.