Die Formwandler


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Existieren überhaupt Formwandler oder Gestaltwandler? Ursprünglich sind es fiktive Wesen oder Gestalten, die ihre eigene äußere Form verändern können, also nur in Märchen oder Sagen vorkommen. Nein, ich glaube, sie gibt es tatsächlich. Sie haben sich nicht nur äußerlich den modernen Zeiten angepasst, sondern auch ihre Vorgehensweise. Dabei führen sie nichts Gutes im Schilde und sind stets darauf bedacht, den Menschen Übles anzutun und ihnen Schaden zuzufügen. Heute in der digitalen Welt agieren sie überwiegend im Internet. Dort werden sie Cyberkriminelle genannt, sind hochgradig intelligent und haben schadhafte Programme entwickelt, gegen die auch die besten Virenprogramme machtlos sind, zumindest in der Anfangsphase. Die Cyberganster sind den Virenprogrammen immer einen Schritt voraus. Sie agieren überwiegend im Ausland über unzählige Server und sind daher von der Kripo auch kaum zu fassen.

Foto-60c-(01)c-derFormwaAber erkennt man diese modernen Formwandler auch visuell. Nein, denn sie haben sich unters Volk gemischt, doch wenn man genauer hinschaut, geben sie sich gerne als mystische Wesen oder Teufel zu erkennen (siehe Fotos). 😉 Aber in dieser verfänglichen Form sind sie nur einen Bruchteil einer Sekunde zu erkennen, die allerdings für die Belichtungszeit einer schnellen Kamera ausreichend ist (meinen Humor lasse ich mir jedenfalls nicht nehmen). 😀

Foto-60c-(04)c-derFormwaBisher dachte ich, dass ich auf solche Cybergangster nie und nimmer hereinfallen werde, weil ich doch eigentlich auch kein Neuling im Internet bin und auch nicht alles glaube, was dort steht. Eingehende gefälschte Betrügermails, die häufig den Namen von amazon, ebay oder Telekom tragen, wandern bei mir sofort in den Spamfilter. Jeder weiß mittlerweile, dass die dort ersichtlichen Links auf keinen Fall angeklickt werden dürfen, denn dann hat man sich eine Schadsoftware eingefangen. Foto-60c-(13)c-dieFormwaAuch Telefonate von irgendwelchen Agenturen schmettere ich sofort durch Auflegen ab. Also, aufgrund dieser meiner Einstellung dürfte ich eigentlich nicht auf Cyberkriminelle hereinfallen, oder vielleicht doch? Doch, ich bin es leider, was ich im blog bereits gepostet hatte.

So liebe Leute, einige mögen mich nun für besonders blöd halten, was ich nachvollziehen kann, aber schmiert mir diese Blödheit bitte nicht aufs „Butterbrot“. Erfahrungen sind bekanntlich die Summe der gemachten Fehler. Vielleicht habe ich zumindest einige gegen Cyberangriffe sensibilisiert und ich hoffe sehr, dass euch so was wie mir nicht widerfahren wird.

Foto-60c-(15)c--dieFormwaUnten beschreibe ich einmal den Hergang und ich bitte euch, evtl. Kommentare inhaltlich nicht nach dem Motto „Hätte, hätte, Fahrradkette“ zu posten, denn das hilft mir in der jetzigen Situation auch nicht weiter, zumal ich mir ohnehin ständig Selbstvorwürfe mache und meine Frau ebenso unter diesem Vorfall leidet. Aber wie sagt man so schön: „die Zeit heilt alle Wunden“, aber Narben bleiben für immer.

Foto-60c-(06)c-dieFormwaWas mir bleibt, sind Fotos bis 2015, die ich seinerzeit auf CD´s gebrannt hatte, komprimierte Foto auf eine SD-Karte und ca. 200 Prints, die ich sukzessive einscannen werden. Das muss einfach für einen fotografischen Neuanfang reichen, denn ich werde als Hobbyfotograf natürlich auch in Zukunft neue Fotos produzieren, wozu mir im Moment aber noch die Motivation fehlt. Die neuen Fotos ab 2015 bis 23.12.2019 sind allerdings für alle Zeiten futschicarlo. Was den finanziellen Verlust betrifft, schöne Sch…, aber Geld ist nicht alles und Gesundheit und Glück sind wichtiger.

Foto-60c-(12)c-dieFormwaSo, hier nun die Schilderung des Cyberangriffes. Wer daran interessiert ist, was microsoft dazu publiziert hat, kann hier gucken: https://www.stern.de/digital/computer/abzocke–vor-diesen-fiesen-microsoft-anrufen-warnt-die-polizei-8895452.html

“ Am Montag dem 23 Dezember 2019 rief auf meinem Festnetzanschluss eine angebliche Mitarbeiterin von Microsoft Technik an. Sie erwähnte, dass mein Computer ca. 12.000 Fehlermeldungen verursacht hat und diese dringendst behoben werden müssen. Sie müsse meinen Computer checken und ich habe daher dem download einer exe-Software zugestimmt. Mein teures Antivirenprogramm von Norton bestätigte mir sogar, dass diese Software sicher sei. Daraufhin installierte ich die Datei. Dann übernahm die Betrügerin die Kontrolle über meinen Computer und checkte meinen PC hinsichtlich der Fehlermeldungen. Daraus ergab sich, dass ca 200 rot markierte Einträge schädlich sein sollten. Foto-60c-(10)c-dieFormwaAußerdem sagte sie, dass die Lizenz für Windows 10 abgelaufen sei und sie erneuert werden müsse. Sie bot mir drei Varianten an und zwar zu den Preisklassen für eine lebenslange, 8 jährige oder 12 jährige Verlängerung der Lizenz + Kaution. Ich entschied mich für die acht Jahre. Die Kaution würde ich wiederbekommen. Dann habe ich zusammen mit der Betrügerin die Zahlungen mittels Sofortüberweisung veranlasst. Sie erwähnte ununterbrochen, dass die Zahlungen nicht klappten und daher eine andere Zahlungsmethode ausfindig gemacht werden müsse. Ich sollte in einer Tankstelle Play Store Gutscheine kaufen. Nachdem ich unter dem Einfluss der Panik zur Tankstelle gefahren bin und Karten gekauft habe und diese auch aktiviert lassen habe, rief mich meine Frau aufgeregt an und sagte, dass ein Mitarbeiter meiner Bank angerufen hätte. Er warnte davor, weitere Zahlungen zu unternehmen, weil es sich hier um eine Betrüger Aktion handelt. Ich habe die Codes der PlayStore Karten daher den Betrügern nicht zur Verfügung gestellt und bekomme dank der freundlichen Unterstützung meiner Tankstelle das Geld zurück. Als ich wieder nach Hause kam, sprach ich selbst mit der Sicherheitsabteilung meiner Bank. Daraufhin wurde mein Online-Banking zunächst erst einmal gecancelt. Foto-60c-(09)c-dieFormwaEventuell könnte durch eine manuelle Ausstellung eines Überweisungsformulars noch ein Risiko bestehen. Es wurde mir empfohlen, eine Anzeige zu machen was ich am 24.12. erledigt hatte. Mit dieser Anzeige solle ich dann zu einer Filiale meiner Bank gehen, damit die eventuell weitere Schritte einleiten können. Parallel habe ich bei der Bank-Hotline angerufen und dort wurde mir bestätigt, dass das Geld bereits abgebucht und zwar an folgendes Konto: IBAN DE91 7007 0010 06363 62600 überwiesen wurde. Empfänger ist transact elektronische Zahl. Das dumme bei dieser Aktion ist, dass nach Installation der Schadsoftware alle Daten von meinem Computer verschwunden sind, also alle Fotos Dokumente und so weiter. Die würde ich dann wieder bekommen, wenn ich die Codes von PlayStore durchgegeben hätte, wie die Betrügerin erwähnte. Das habe ich dann natürlich nicht gemacht, sondern den Computer ausgeschaltet. Nun sind alle meine Daten weg, die natürlich einen sehr hohen ideellen Wert darstellen zumal ich Hobbyfotograf bin und ca. 40.000 Fotos auf meinen PC hatte. Ich hatte zwar Sicherungen auf externen Festplatten gemacht, aber die sollte ich ja auch rein stöpseln, weil die Betrügerin sagte, dort könnte ja auch Schadsoftware enthalten sein. Das war dann für mich natürlich der Super-GAU. Bevor ich den Chat gekappt hatte, haben die Betrüger mehrmals auf meinem Festnetz angerufen mit folgenden Nummern: 08894 69539 und 02902 951 131 und 02898 456266 und 06991 039900 und dann oft unter der Nummer 08562 5147 8. Ich habe natürlich nicht zurückgerufen. Am 24.12.2019 Uhr habe ich online eine Anzeige gestellt unter www.polizei.hessen.de. Die Kreditkarte hatte ich sofort sperren lassen. Ebenso habe ich mein Bankkonto gegen unbefugten Zugriff sperren lassen. Im Januar werde ich sogar bei einer anderen Bank ein neues Konto eröffnen.“

Skrupellos ist, sich an dem Geld anderer zu bereichern und dann scheinheilig an der Nordsee Urlaub machen.

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