Es ist schon sehr lange her (ich kannte es noch aus den Fünfzigern/Sechszigern), da waren die Kneipenwirte noch sehr sozial eingestellt. Sie dachten auch an die Bettler und andere armen Geschöpfe. Betrat z. B. ein Bettler eine Kneipe, wurde er nicht sofort des Ortes verwiesen, sondern man gab ihm ein Leckebier. Er bedanke sich, trank es gierig aus und ging wieder seines Weges.
Und was ist oder war überhaupt ein Leckebier? Früher legte der Biertrinker keinen Wert auf eine ordentliche Bierblume und der Zapfer strich mit einem Art flachen Löffel über den Schaum, so dass er mit dem Rand des Glases abschloss. Der überflüssige Schaum verschwand nicht etwa im Abfluss, sondern wurde in einem separaten Glas gesammelt und das war das Leckebier für die Armen. Heute wäre dieses Ritual nicht mehr machbar und würde an unzähligen Bestimmungen scheitern.
Aber nicht, dass ihr denkt, ich wäre damals auch ein Leckebiertrinker gewesen. NEIN, ich war noch viel zu jung und der Wirt hätte mir ohnehin eine Schelle gegeben, wenn ich danach gefragt hätte.