Ja, das hat man früher zu Zeiten der Analogfotografie immer gesagt. Bei Sonne und Einstellung der Kamera auf Blende 8 und 1/125 Sek. konnte man nichts falsch machen und die Aufnahme ist in den meisten Fällen auch geglückt. Das waren allerdings Zeiten, da verfügten die Fotoapparate noch nicht einmal über einen eingebauten Belichtungsmesser. Wenn man diesen nicht dabei hatte oder damit nicht umgehen konnte, blieb einem nichts anderes übrig, als Blende und Belichtungszeit je nach Lichtverhältnissen selbst zu schätzen. Ja, früher war die Fotografie noch ein echtes Handwerk und man musste sich zwangsläufig über die Kameraeinstellung an das Motiv herantasten, um zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen.
Heute ist der Fotograf jedoch nicht mehr Herr über seinen digitalen Fotoapparat, sondern die Automatik, es sei denn der Fotograf greift gezielt ein und ist sich bewusst, wie Blende, Belichtungszeit und Brennweite die Bildwirkung beeinflussen können. Dabei spielt der Hintergrund eine mitentscheidende Rolle. Er sollte ein Bestandteil der Bildkomposition werden, aber nicht dominieren, um nicht vom Hauptmotiv abzulenken (siehe Bild 1, Blende 1,8). Bei einem zu detailreichen Hintergrund wird das Auge des Betrachters irritiert und die Bildwirkung verschlechtert. (siehe Bild 2, Blende 8). Einige sind der Meinung, dass ein neutraler Hintergrund die beste Lösung sei. Ich halte nichts davon, denn solche Fotos wirken immer kalt und unpersönlich (siehe Foto 3). Hier im Blog postete vor einiger Zeit ein Blogger perfekte Tieraufnahmen. Er wählte generell einen schwarzen Hintergrund. Trotz aller Perfektion fehlte seinen Fotos einfach das Leben.
Die Automatiken in den heutigen Kameras liefern manchmal technisch perfekte Aufnahmen, von denen man früher nur träumen konnte. Letztendlich sollte das Fotografieren ja auch Spaß machen und nicht jeder hat Interesse, tiefer in das Handwerk Fotografie einzusteigen und sich mit der Technik zu beschäftigen. Im solchen Fällen ist die Einstellung der Kamera auf Automatik vollkommen ausreichend und liefert in den meisten Fällen sogar gute Ergebnisse, vorausgesetzt die Optik ist hochwertig. Selbst gute Smartphones verfügen heutzutage darüber, aber man sollte daran denken, dass eine gute Kamera nicht automatisch gute Fotos macht, sondern der Fotograf. Die Foto-Experten unter uns wissen das natürlich alles.