Normalerweise vergeht unendlich viel Zeit, bis die Evolution Veränderungen bewirkt, nicht aber in der Fotografie. Hier gibt es permanent und in immer kürzeren Abständen etwas Neues (mal sinnvoll, mal sinnfrei) und die Fotoindustrie weiß überhaupt nicht mehr, was sie auf den Markt schmeißen soll, um das Interesse an der Fotografie am Leben zu erhalten.
Die meisten Fotos werden doch heute im digitalen Zeitalter überwiegend mit dem Handy geschossen (Selfies ohne Ende) und per Whatsapp verschickt. Ich kenne eigentlich keine jungen ernsthaften Hobby-Fotografen, die bereit sind, die Fotografie Schritt für Schritt zu erlernen, das Zusammenwirken von Blende/Belichtungszeit zu verstehen, die richtige Lichtführung zu beachten und den optimalen Standort für ein Motiv zu wählen. Dabei kann die Fotografie ein wirklich schönes und anspruchsvolles Hobby sein.
Dennoch bin ich manchmal total verblüfft und beeindruckt, wenn mir ein sogenannter „Knipser“ oder „Selfiefotograf“ ein Foto zeigt, was optimal gelungen und auch technisch keinen Anlass zur Kritik gibt. Eigentlich schön, dass heutzutage jeder in der Lage ist, ein gutes Foto zu produzieren und natürlich auch von Vorteil, dass die heutigen Geräte, egal ob Handy-, Kompakt- oder Spiegelreflexkamera, mit ihren perfekten Automatiken dieses ermöglichen können.
Vor gut 50 Jahren schenkte mir mein Vater eine Kodak Instamatic und sagte: „Mein Sohn hier deine neue und erste Kamera. Vielleicht findest du Gefallen daran, denn die Fotografie ist ein schönes Hobby.“

Nun ja, mein Vater hat das Foto-Interesse bei mir erweckt, aber dieses als Hobby betreiben? Nee, denn damals bewegte sich mein Interesse in eine völlig andere Richtung (Mädels, Mädels, Mädels).
Dennoch kam meine Kodak hin und wieder (sogar mit Freuden!) zum Einsatz und es wurde mir sogar von unterschiedlichen Seiten bestätigt, dass ich ein gewisses Grundtalent hätte.

Erst gut 20 Jahre später entfachte die in mir noch immer glimmende Fotoglut in ein zunächst kleines Feuer und die Fotografie entwickelte sich nach und nach zu einem echten Hobby. Kürzlich habe ich mir als Ergänzung zu meiner größeren Ausrüstung eine „Rucksackkamera“ angeschafft. Na ja, nicht unbedingt Rucksack, aber mal schnell was Leichtes zum Umhängen, wenn man mal keine Lust hat, die schwere Ausrüstung mitzuschleppen.

Die Kleine liefert sogar im Automatikbereich ganz passable Ergebnisse und man hat mit ihr im Gegensatz zu einem Fotohandy immerhin mehr Gestaltungsmöglichkeiten.



Und was war euer 1. Fotoapparat ❓

