„Was guckst du so in das dunkle Loch, mein Schatz? Interessierst du dich nicht mehr für mich? Ist dir vielleicht das schwarze inhaltlose Loch lieber als ich? Ich verstehe ja, du hast mich jeden Tag und bist mir vielleicht überdrüssig geworden, aber dieses Loch sieht einfach scheiße aus und hat im Gegensatz zu mir absolut keine inneren Werte?
Ich verstehe dich überhaupt nicht mehr! Wenn du wenigstens auf die Glotze da oben schauen würdest! Aber nein, dir ist dieses Loch einfach lieber! Komm du mir nur nach Hause, dann werde ich dir ein Bierglas mit einem Loch auf den Tisch stellen! Vielleicht rüttelt das dich auf und merkst endlich, was du an mir hast! Und wenn du nachts mal wieder besoffen nach Hause torkelst und du das Schlüsselloch nicht findest, werde ich es von Schlüsseldienst nicht vergrößern lassen und geschweige denn, dir die Tür öffnen. Du kannst dann in der Hundehütte deinen Rausch ausschlafen. Du solltest ab sofort an dir arbeiten und wirst in Zukunft nicht mehr in dunkle, schwarze Löcher gucken. Aber nimm´s nicht so tragisch, mein Schatz, wenn ich heute vielleicht ein wenig überreagiere, denn du weißt doch, dass ich dich trotzdem liebe, so wie du bist.“
(Die Gedanken der hübschen Frau sind natürlich frei erfunden. Übereinstimmungen mit lebenden Weiblichkeiten wären rein zufällig. Dieses Kunstwerk entdeckte ich auf der documenta IX in Kassel.)