INTOLERANZ


Jeder soll nach seiner Façon selig werden“, so schrieb es einst Friedrich II, König von Preußen. Er hätte diesen Satz auch noch ergänzen können mit „Sei gegenüber deinen Mitmenschen stets tolerant“. Wenn sich jeder weitgehend daran halten würde, wäre die Kommunikation unter den Menschen viel unproblematischer. Aber NEIN, es muss immer diese Quertreiber geben, die für die Interessen anderer absolut kein Verständnis haben und sie darüber hinaus sogar verachten. Ein Vorteil hat das allerdings, denn Ärger regt die grauen Zellen an und macht wach.38-38b063-intoleranz

Und die Toleranz? Die bleibt auf der Strecke! Wenn ich mich nicht für Briefmarken interessiere, hasse ich doch keine Briefmarkensammler. Wenn ich lieber mit dem Rad fahre, als mit dem Auto, verachte ich doch keine Autofahrer. Wenn ich kein Bier mag, sondern lieber Rotwein, lästere ich doch nicht über den Bierstaat Bayern.

Anstatt aber offen zuzugeben, dass man sich für ein gewisses Gebiet nicht interessiert (das würde man durchaus verstehen), müssen manche noch eins oben drauf setzen und mit spitzfindigen Bemerkungen die Sache niedermachen. Ich finde, das gehört sich nicht, denn jeder soll das machen, was ihm Spaß und glücklich macht.

38-38b064-intoleranzEs ist schon eine Weile her, da stand ich vor einem interessanten Baum im Bergpark Bad Wilhelmshöhe und bemerkte, dass sich an ihm eine rötliche Rinde ablöste. Ich wartete dort eine Weile bis die Sonne die Rinde durchleuchtete um dem Foto mehr Ausdruck zu verleihen. Einige Passanten bemerkten mich, wie ich reglos mit Kamera und Stativ vor dem Baum stand. Dann sagte eine Frau mit schriller lauter Stimme „Na, der muss aber viel Langeweile haben“. Natürlich habe ich mich über diese Bemerkung geärgert, aber ich blieb äußerlich ruhig und erwiderte nichts.

Wie gesagt, Intoleranz ist unter den Mitmenschen weit verbreitet, aber auf die dummen Kommentare derer kann man getrost verzichten.