Klassentreffen nein danke!


Zum Thema „Klassentreffen“ hat mich (= pu für putetet) heute Morgen ein befreundeter Journalist INGO INKOGNITO (= ii) interviewt.

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ii:
Am kommenden Samstag findet wieder ein Treffen mit deinen ehemaligen Mitschülern und Mitschülerinnen statt. Nimmst du daran teil?
pu:
NEIN, das hatte ich eigentlich nicht vor!
ii:
Würdest du mir die Beweggründe verraten?
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Na klar, damit habe ich kein Problem. Das letzte Klassentreffen fand 2004, also genau vor 6 Jahren statt. Ich finde, das ist ein zu kurzer Zeitraum, um ein erneutes Treffen unterhaltsam werden zu lassen.
ii:
Spielen da noch weitere Gründe eine Rolle?
pu:
Ja, die Distanz, denn ich wohne bekanntlich nahe Kassel und das Treffen findet in Schleswig Holstein nahe Hamburg statt.
ii:
Sei ehrlich, du windest dich ja wie ein Aal in der Bratpfanne. Das kann doch nicht der einzigste Grund sein, denn diese 350 km lassen sich heutzutage doch bequem und schnell mit Bahn oder Auto überwinden.
pu:
Also gut, du hast mich ertappt. Das erste Treffen vor gut 40 Jahren war noch echt hübsch. Da waren wir noch jung und konnten eifrig mit dem Erreichten „Mein Haus, mein Auto, mein Swimmingpool etc.“ prahlen. Heute stehen jedoch nicht mehr die materiellen Dinge im Vordergrund und man setzt andere Prioritäten.
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Schon gut, die Gesundheit ist das höchste Gut, das weiß jeder.
pu:
Nein, das meine ich nicht. Beim letzten Treffen vor 6 Jahren gab es zwar nette Momente und alte Freundschaften wurden wieder aufgewärmt, aber auch alte Feindschaften. Und unter den Teilnehmern am Samstag befinden sich auch meine Feinde und auf diese Konfrontation kann ich gerne verzichten.
ii:
Du bist aber auch ein Sensibelchen. So wie ich dich kenne, wirst du doch wohl mit deinen Feinden locker fertig werden können.
pu:
Eigentlich schon, wenn ich es darauf ankommen lasse, würden mich meine Feinde fürchten. Aber wer Hass säht, wird Sturm ernten und das würde mich letztendlich auch belasten. Also vermeide ich lieber deren Gesellschaft. Ein Treffen jeglicher Art soll ja schließlich auch Spaß machen, denn ich gehe beispielsweise nicht auf ein Rockkonzert, wenn ich lieber klassische Musik mag.
ii:
Möchtest du vielleicht nicht doch „Mäuschen“ spielen und hören, was die so alles von sich geben?
pu:
Ich schätze mal, dass ich eines der dominanten Gesprächsthemen bin. Das habe ich ja auch irgendwie provoziert. Aber lass sie reden, denn „was man nicht weiß, macht einen nicht heiß“.
ii:
O.k, o.k., das verstehe ich, aber du solltest nicht ins Grübeln verfallen, einen Schlussstrich über alte Geschichten ziehen, positiv denken und handeln.
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Du hast vollkommen Recht, mein lieber Ingo, die „alten Kamellen“ habe ich ja weitgehend von meiner mentalen Festplatte gelöscht. Ich meine jetzt eher die Feindschaften, die sich nach dem letzten Klassentreffen ergeben haben, also relativ frisch sind. Und außerdem spiegelt mein blog ohnehin positives Denken und auch Humor wieder, also alles andere als Pessimismus oder Nachtragerei. Man verändert sich eben im Laufe der Jahre, aber wichtig ist, dass man im Kern der Alte bleibt. Ich selbst erhalte mir auch heute noch die Freude an Kleinigkeiten und das Kind im Manne.
ii:
Das weiß ich, mein lieber putetet und am besten, ich komme am Samstag noch einmal zu dir, um einen guten Rotwein und einen gereiften Schweizer Käse zu genießen. Lass die da oben im Norden ruhig ohne dich feiern, jedem so wie es ihnen gefällt oder nicht gefällt. Und wenn wir die zweite Flasche entkorkt haben, kannst du mir unter vier Augen noch mehr über deine Feinde verraten, wenn du magst.

Foto-NA-01-(320)-Klassentr(Sorry für den bösen Blick, das ist ein Passfoto)

4 Gedanken zu “Klassentreffen nein danke!

  1. Lieber Alexander,
    ich mag auch keine Klassentreffen. Ich habe mit meinen drei langjährigen Freundinnen aus der Schulzeit immer noch regen Kontakt, zwei besuche ich sporadisch. Mit der einen pflege ich die Freundschaft fast täglich und wir unternehmen gemeinsam sehr viel. Mehr brauche ich nicht. Die ganze Klasse muss es nicht sein. Allerdings habe ich noch Treffen mit meinen netten, vertrauten ehemaligen Kolleginnen und wir besuchen uns so 3 – 4 mal im Jahr. Das gefällt uns allen sehr gut.
    Aber das alles muss jeder für sich selbst entscheiden, jeder wie er mag.
    Liebe Grüße Piri

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  2. Beim letzten Mal wollte ich auch erst nicht hin, dank sehr gutem Wein und Essen, ging das dann doch noch. Nicht schlecht, aber danach war ich ne Weile krank, das Wetter war einfach zu kalt für’s Möppi… 🙂

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